Zurück zur Website

Was ich durch das Leiten der Open Class gelernt habe

 

An einem Donnerstag im Dezember 2021 hatte ich mal wieder eins meiner wöchentlichen Coaching-Gespräche mit Lukas, um darüber zu sprechen, wie es mir geht und welche möglichen nächsten Schritte ich gehen kann. Ich fühlte mich zu dem Zeitpunkt schon ziemlich herausgefordert, aber ich hatte keine Ahnung, dass das gerade erst der Anfang war!

Die Leadership Academy besteht, wie du vielleicht weißt, nicht nur aus Teaching und Coaching, sondern auch aus Praxis. Die Teachings waren prägend, herausfordernd und aufwühlend und die Coaching Gespräche halfen, Ordnung in’s Chaos zu bringen und mich gut durch diese intensive Zeit zu navigieren.

Also, in einem dieser Gespräche mit Lukas, fragte er mich, ob ich mir vorstellen könnte, die beiden Open Classes zu leiten. Zunächst - was ist überhaupt eine Open Class? Open Class ist ein Teaching Abend, hauptsächlich gerichtet an junge Erwachsene, mit der Idee, die Teilnehmer mit einem guten Teaching zu segnen und auszurüsten, und zum anderen einen Einblick in die Leadership Academy zu gewähren, um Interessenten und potentielle neue Studenten zu gewinnen.

Als Lukas mich fragte, die Events zu leiten, war ich im ersten Moment nicht unglaublich begeistert, weil ich mir dachte “Ah, das klingt nach Arbeit. Ich hab doch noch nie sowas gemacht, ich kann das doch gar nicht. Ich würde lieber was Spaßigeres, Aufregenderes machen.” Als Lukas dann aber meinte, es sei ein guter nächster Wachstumsschritt in meiner Leiterschaft für mich und er würde es mir zutrauen, hatte ich keine weiteren Ausreden mehr. Und schließlich war ich ja auch zur Leadership Academy gekommen, um zu wachsen!

Im Nachhinein ist man bekanntlich ja immer schlauer und ich muss sagen, dass das Leiten der Open Classes eine der Komponenten war, die mich am meisten weitergebracht haben im Verstehen und Umsetzen davon, was Leiterschaft ist.

Hier sind 5 Lektionen, die ich durch das Leiten der Open Class gelernt habe:

1. Ich kann’s nicht alleine!

Ich musste lernen loszulassen alles alleine machen zu wollen. Bei einem Event ab einer bestimmten Größe kannst du es nicht mehr alleine auf die Beine stellen. Und das musste ich ja auch gar nicht! Delegieren ist ein wichtiger Schlüssel. Ich bin der Flaschenhals des Events. Wenn ich nicht delegiere, verlangsamt sich die Planung auf mein Tempo und meine Kapazitäten. Auch wenn Delegieren extrem wichtig ist, sollte ich nicht alles delegieren. ToDos kann ich gut verteilen, aber Kommunikation, besonders mit Schlüssel-Teamleitern, sollte ich selbst übernehmen. Es war sehr hilfreich und angenehm, mit tollen Team Leitern zusammenzuarbeiten, die ihren Bereich verstehen und sich selbstständig und aufopfernd um ihre Aufgaben gekümmert haben. Shout out an Simeon vom Production Team an dieser Stelle! Danke! Aber vor allem ist es essentiell immer wieder zu Gott zu kommen und zu verstehen, dass er alles an Ressourcen, Kraft, Klarheit und Weisheit hat, was ich brauche.

2. Nichts ist selbstverständlich!

Mit Menschen zusammenzuarbeiten ist immer spannend. Jeder bringt sein eigenes Set an Fähigkeiten, Erfahrungen, Charakterzügen und Denkmustern mit. Als ich von etwas als “normal” ausging und erwartete, dass mein Gegenüber das genauso sieht, bin ich ein bisschen auf die Schnauze geflogen. Nur weil ich es so machen würde, heißt es noch lange nicht, dass jemand anderes es auch so macht. Zu denken “Das ist doch klar, natürlich macht man das so” funktioniert nicht. Mein “Normal” ist nicht normal für jemand anderen. Es braucht eine super klare Kommunikation! Und hier gilt folgende Regel: Einmal kommuniziert heißt keinmal. Aufgaben und Erwartungen müssen klar und wiederholt kommuniziert werden: Was gehört zur Aufgabe, was nicht? Wie viel Zeit brauche ich wann von welcher Person?

3. Vision ist Key!

Zuallererst musste ich die Vision von Lukas verstehen und für mich annehmen. Wenn bei mir das “Warum” fehlt, fehlt es überall. Ich muss die Vision vorleben und kann nicht davon ausgehen, dass sie einfach automatisch da ist. Es ist wichtig die Vision hinter dem Event immer wieder in das Team reinzugeben, auch wenn man sich oft dumm vorkommt es zum x. Mal zu wiederholen. Aber wenn es rein nur über Aufgaben läuft und das “Wofür” nicht in den Herzen ist, bringt’s gar nichts und die ganze Unternehmung hat viel weniger Power. In einem Leiterschafts 101 Teaching von Ps. Thore sagte er: “In Leiterschaft geht es darum, andere auf ein lohnendes Ziel hin zu beeinflussen.” Und dafür brauchst du eine starke Vision.

Doch was mache ich, wenn einzelne Leute oder Teams Unwillen oder Überforderung in Bezug auf die Aufgabe empfinden, um die ich sie gebeten habe? Ich musste lernen, damit gut umzugehen und dem “Es ist zu viel”-Denken mit Verständnis, Standhaftigkeit und einem weichen Herzen zu begegnen. Die Vision aufzuzeigen und daran zu erinnern, wofür wir das Ganze nochmal machen, ist super hilfreich! Dabei musste ich auch bei mir selbst aufpassen, dass ich mein Feuer und die Überzeugung, dass die Open Class wichtig ist, nicht schmälern lasse. Gerade nach der ersten Open Class nicht müde zu werden und die Vision in mir lebendig zu halten und nachzufüllen war herausfordernd:

Dieser Teaching Abend kann ein Gott-Moment sein für die Teilnehmer! Entweder Gott spricht zu ihnen über das Thema des Abends und sie verstehen mehr darüber, wer Gott ist und was für großartige Pläne er für jeden einzelnen hat, oder Gott stupst ihr Herz an und sie entscheiden sich all-in für Jesus zu gehen - zum Beispiel indem sie 1 Jahr für Gott geben in der Leadership Academy. Wenn wir den Rahmen dafür gemeinsam setzen und das möglich machen - wie cool ist das?!

4. Bye Bye, Perfektion!

Egal wie gut ich es geplant und durchdacht habe, in der letzten Woche und auch am Event selbst sind immer ein paar unvorhersehbare oder übersehene Details, die spontan geklärt werden müssen. Ich musste mir selbst eingestehen: Ich kann es nicht perfekt. Ich muss Fehler nicht vermeiden, sondern ich darf sie umarmen. Es ist okay, wenn Fehler passieren. Es ist Zeit, Perfektion an den Nagel hängen. Wenn mein Leiter zufrieden ist, bin ich zufrieden.

5. Leiter haben keinen “Pause-Knopf”

Es gab durchaus Momente oder ganze Wochen, in denen ich mich absolut überfordert und unzureichend gefühlt habe. Aber ich kann mich meiner Verantwortung nicht entziehen, ich kann Leiterschaft nicht pausieren, nur weil ich mich überfordert fühle. Ja, ein solches Event zu leiten und das von meinem Leiter zugetraut zu bekommen, ist eine echte Ehre. Aber es kommt auch mit einem Preis. Wie gehe ich damit um, dass ich verantwortlich bin und das Event stattfinden wird, ob ich mich danach fühle, oder nicht, ob ich Lust habe es zu leiten, oder nicht, ob ich Kraft habe oder nicht? Mir hat es geholfen, jeden Tag einzeln zu sehen, anstatt das große, ganze, scary Bild; außerdem, mich immer wieder daran zu erinnern, woher meine Kraft kommt und an dieser Quelle anzudocken.

Unter’m Strich

Durch das Leiten der Open Class habe ich viel über mich gelernt, wie zum Beispiel, dass Organisieren wirklich eine krasse Stärke von mir ist. Ich bin stressresistenter geworden, bin in meiner Kapazität gewachsen, habe gelernt mit mehr Verantwortung und Druck umzugehen und habe außerdem auch ganz Praktisches über zum Beispiel Marketing und eine gute Feedbackkultur gelernt. Auch mein Denken hat sich zu einem leiterschaftlichen Denken verändert: ich war mit der Zeit immer weniger in den Todos drin und immer mehr in der Vogelperspektive. Ich habe mich auf einmal mit Fragen beschäftigt, die ich mir vorher noch nicht gestellt hatte: Wie können wir das ganze Event so bauen, um unsere eigentlich jüngere Zielgruppe anzusprechen? Wie kann ich Menschen entwickeln und fördern in dem ganzen Planungsprozess?

Dem allen ging aber ein halbherziges, ein wenig widerwilliges, trotziges, unsicheres, unbegeistertes “Ja, ich mach's” voraus. Es ist für mich super spannend, dass sich meine ehrliche, innere Haltung von “Wenn’s sein muss” zu “Ich bin von dieser Sache überzeugt und ich kann das” entwickelt hat.

Ich habe gelernt, mich ernst zu nehmen und in der Autorität zu gehen, die Lukas als mein Leiter mir gegeben hat. Es ist so ein Schlüssel, an dem Herzen meines Leiters dran zu bleiben und immer wieder zu fragen “Lukas, wie siehst du das, was ist dein Herz, was ist dein Ziel?” “Ja” zu sagen, meinem Leiter zu vertrauen und den nächsten Schritt zu gehen, auch wenn ich mich nicht “bereit” oder "ausgerüstet" gefühlt habe, hat sich gelohnt!

Ich habe etwas zu sagen. Was ich sage, ist wichtig. Ich darf Leute beeinflussen. Ich bin eine Leiterin. Und man! Haben die Open Classes Spaß gemacht, inspiriert, rein gehauen, Glauben gebaut! Es war einfach ein voller Erfolg.

Und damit kommt mein Jahr für Gott in der Leadership Academy zu einem Ende und ich bin equipped die nächsten Schritte zu gehen und als Leiterin mein Umfeld stark zu prägen. Ich bin ready, bring it on! Bye bye, Academy!

———

Willst du auch lernen, stark zu leiten und einen nächsten Schritt in deiner Berufung zu gehen? Dann schau dir doch einmal die 20 Day Lead Challenge (https://challenge.equippers.academy) der Leadership Academy an. Hier bekommst du 10 Videos geschenkt, die dir helfen sollen, ein großes Leben zu leben, so wie Gott sich das für dich vorgestellt hat. Alle Infos dazu findest du hier (https://challenge.equippers.academy).

Dieser Blogeintrag ist von Kerstin Wegert, Studentin der Leadership Academy 2021/22 (https://www.equippers.academy).